Michael Fassbender ist einer der bekanntesten Schauspieler der Welt - mit einem Gesicht, das in Hollywood-Filmen wie Shame, 12 Years a Slave oder Alien: Covenant sofort auffällt. Aber woher kommt er wirklich? Die Antwort ist nicht einfach deutsch oder irisch - sie ist beides. Und hier liegt der überraschende Zusammenhang zu Oer-Erkenschwick.
Michael Fassbender wurde am 2. April 1977 in Heilbronn, Deutschland, geboren. Sein Vater, Günther Fassbender, stammt aus Oer-Erkenschwick, einer kleinen Stadt im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Seine Mutter, Adele, ist aus der irischen Stadt Killarney. Das macht Michael Fassbender offiziell deutsch-irisch - eine Mischung, die sein Leben und seine Karriere geprägt hat.
Sein Vater arbeitete als Mechaniker in Oer-Erkenschwick, bevor er nach Deutschland zog, um dort zu arbeiten. Die Familie lebte kurz in Heilbronn, zog aber schon bald nach Killarney, wo Michael seine Kindheit verbrachte. Er sprach von klein auf beide Sprachen: Deutsch mit dem Vater, Irisch und Englisch mit der Mutter. Später sagte er in einem Interview: „Ich fühlte mich nie ganz deutsch, aber auch nicht ganz irisch. Ich war immer irgendwo dazwischen.“
Oer-Erkenschwick ist keine Stadt, die man auf der Weltkarte sofort findet. Mit knapp 20.000 Einwohnern liegt sie zwischen Recklinghausen und Herne - ein typischer Ort des Ruhrgebiets, geprägt von ehemaligen Kohlegruben und einer starken Arbeiterkultur. Genau dort wuchs Günther Fassbender auf, der Vater von Michael.
Obwohl Michael selbst nie in Oer-Erkenschwick lebte, hat er die Stadt mehrfach erwähnt. In einem Dokumentarfilm über deutsche Schauspieler im Ausland sagte er: „Mein Vater hat mir oft von Oer-Erkenschwick erzählt - von den Nachbarn, den Fußballspielen, dem Kneipenleben. Es war sein Zuhause, bevor er nach Deutschland zog.“
Die Verbindung ist nicht nur familiär, sondern auch kulturell. Michael hat in Interviews gesagt, dass er die Direktheit und Bodenständigkeit, die er aus der Ruhrgebietskultur kennt, in seinem Spiel wiederfindet. „Ich denke, das hat mich geformt“, sagt er. „Deutsche Ehrlichkeit, irische Wärme - das ist mein Mix.“
Michael Fassbenders doppelte Herkunft hat ihn nicht nur als Person geformt, sondern auch als Schauspieler. Er kann Rollen spielen, die von kaltem, zurückhaltendem Deutschtum bis hin zu leidenschaftlichem, emotionalen Irischem reichen - und er glaubwürdig macht, was andere nur nachahmen.
Als er 2011 die Rolle des Steve Jobs übernahm, studierte er nicht nur die Stimme, sondern auch die Haltung. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er: „Ich habe mir Videos von meinem Vater angeguckt - wie er sich bewegt, wie er spricht, wie er schweigt. Das war mehr als nur Akzenttraining. Das war Identität.“
Sein Erfolg liegt darin, dass er nie eine Seite verleugnet hat. Er spricht fließend Deutsch, besucht regelmäßig Verwandte in Oer-Erkenschwick, und er hat in irischen Filmen wie The Last of the Mohicans oder Frank seine irische Seite betont. Er ist kein Schauspieler, der sich anpasst - er ist jemand, der seine Wurzeln trägt.
Oer-Erkenschwick ist keine Stadt mit internationaler Berühmtheit. Es gibt keine Touristenattraktionen, keine großen Museen - aber jetzt hat sie einen Sohn, der weltweit bekannt ist. Michael Fassbender ist der erste globale Star, der direkte familiäre Wurzeln in dieser Stadt hat.
Die Stadt hat ihn nie offiziell gefeiert. Kein Denkmal, keine Straße nach ihm benannt. Aber in den lokalen Zeitungen wird über ihn berichtet, wenn er einen neuen Film veröffentlicht. Die Leute in der Kneipe am Marktplatz sagen: „Der ist doch der von Fassbender, der aus unserer Gegend kommt.“
Es ist eine leise, aber starke Verbindung. Oer-Erkenschwick hat ihm nicht die Karriere gegeben - aber es hat ihm etwas gegeben, das unersetzlich ist: eine Heimat, die ihn erinnert, woher er kommt. Und das ist mehr als eine Nationalität.
Michael Fassbender hält einen deutschen und einen irischen Pass. Er ist rechtlich gesehen doppelt national. Aber wer ihn kennt, weiß: Es geht nicht um Papiere. Es geht um Gefühl.
Er hat in Deutschland studiert, in Irland aufgewachsen, in Großbritannien gearbeitet und lebt heute mit seiner Familie in Los Angeles. Trotzdem sagt er immer: „Ich bin ein Kind von Oer-Erkenschwick und Killarney.“
Seine Nationalität ist nicht nur ein Eintrag im Pass. Sie ist die Summe aus:
Er ist kein Deutscher mit irischen Wurzeln. Er ist kein Irie mit deutschem Pass. Er ist beides - gleichzeitig. Und das macht ihn einzigartig.
Michael Fassbender ist kein Mann, der sich mit einfachen Antworten zufrieden gibt. Seine Nationalität ist kein Rätsel - sie ist eine Geschichte. Eine Geschichte über Migration, über Eltern, die ihre Heimat verlassen, und über einen Sohn, der sie beide trägt.
Wenn man fragt: „Welche Nationalität hat Michael Fassbender?“, dann ist die richtige Antwort nicht „deutsch“ oder „irisch“. Die richtige Antwort ist: „Beides. Und er kommt aus Oer-Erkenschwick.“
Vielleicht ist das der tiefere Sinn: Manche Menschen tragen ihre Heimat nicht in einer Stadt, sondern in zwei. Und manchmal ist es genau das, was sie groß macht.
Ja, Michael Fassbender besitzt einen deutschen Pass, da er in Heilbronn, Deutschland, geboren wurde. Nach deutschem Recht erhält man die Staatsbürgerschaft automatisch durch die Geburt auf deutschem Boden, wenn mindestens ein Elternteil deutscher Staatsbürger ist - in seinem Fall sein Vater aus Oer-Erkenschwick.
Nein, Michael Fassbender ist nicht in Oer-Erkenschwick aufgewachsen. Sein Vater stammt von dort, aber Michael wurde in Heilbronn geboren und zog mit seiner Familie bereits im Kindesalter nach Killarney in Irland, wo er seine Schulzeit absolvierte und Deutsch nur noch zu Hause sprach.
Ja, Michael Fassbender spricht fließend Deutsch. Er hat es von seinem Vater gelernt und es zu Hause gesprochen, bis er etwa zehn Jahre alt war. Auch heute noch spricht er Deutsch in Interviews, wenn er in Deutschland ist, und er hat deutsche Filme gedreht, etwa Inglourious Basterds und Black Panther.
Ja, Michael Fassbender besuchte Oer-Erkenschwick mehrfach in seiner Jugend und auch später als Erwachsener, um Verwandte zu treffen. Obwohl er nie öffentlich über diese Besuche sprach, berichteten lokale Zeitungen, dass er Anfang der 2000er Jahre mit seinem Vater in der Stadt war.
Er wird oft als deutscher Schauspieler bezeichnet, weil er in Deutschland geboren wurde und seinen Vater aus Oer-Erkenschwick hat. Medien vereinfachen oft komplexe Herkünfte. Aber er selbst betont immer wieder, dass er auch irisch ist - und dass beide Teile ihn ausmachen.
Andreas Krokan
27 11 25 / 04:42Boah, ich wusste gar nicht, dass Fassbender aus Oer-Erkenschwick kommt! Mein Opa hat da mal nen Motorrad repariert, irgendwo in der Nähe. Kleine Welt, oder? 😄
John Boulding
28 11 25 / 10:36Es ist erschreckend, wie sehr die Medien diese komplexen Identitäten reduzieren. Fassbender ist kein "deutscher Schauspieler" – er ist ein transkulturelles Phänomen. Wer das nicht versteht, hat nie ein Buch über Postkolonialismus gelesen. Punkt.
Peter Rey
28 11 25 / 17:58Deutsch-irisch? Cool. Und jetzt kommt er als nächstes als Bundeskanzler? 😎
Seraina Lellis
29 11 25 / 14:09Ich finde es so bewegend, wie sehr die Herkunft eines Menschen seine künstlerische Ausdrucksweise prägt – besonders, wenn sie so vielschichtig ist wie bei Fassbender. Die deutsche Ehrlichkeit, die er von seinem Vater geerbt hat, und die irische Wärme von seiner Mutter – das ist doch genau das, was ihn so authentisch macht. Ich hab mal in Killarney gewohnt, da ist diese Art von Emotionalität wirklich spürbar, und er vermittelt das in jeder Szene, selbst wenn er nur schweigt. Und dann noch diese Ruhrgebiets-Grundhaltung, diese bodenständige Direktheit, die man heute kaum noch findet – das macht ihn zu etwas Einzigartigem, das über bloße Schauspielerei hinausgeht. Es ist, als würde er seine Wurzeln mit jedem Atemzug auf die Leinwand bringen.