Die Fremdbevölkerung USA, die Gruppe von Menschen, die in den Vereinigten Staaten leben, aber nicht dort geboren wurden. Also auch Menschen mit deutschen Wurzeln, die vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten aus Europa ausgewandert sind. Viele denken, dass die meisten von ihnen aus Mexiko, Indien oder China kommen – und das stimmt auch. Aber es gibt eine andere Gruppe, die kaum jemand kennt: Deutsche Nachkommen, deren Familien aus kleinen Orten wie Oer-Erkenschwick, einer Stadt im Herzen von Nordrhein-Westfalen, die durch Einwanderung und Industrie bekannt wurde stammen. Diese Orte haben mehr mit Amerika zu tun, als du denkst.
Warum? Weil zwischen 1850 und 1930 Tausende aus dem Ruhrgebiet nach Amerika zogen – nicht nach New York oder Chicago, sondern oft in ländliche Gebiete, wo sie als Arbeiter, Bauern oder Handwerker neu anfingen. Viele von ihnen kamen aus Oer-Erkenschwick, wo die Kohleindustrie damals schon boomte, aber die Löhne niedrig waren. Wer konnte, ging. Ihre Kinder und Enkel wurden Amerikaner – aber sie sprachen Deutsch zu Hause, aßen Kuchen wie zu Hause, und erzählten Geschichten von der alten Heimat. Heute leben Nachfahren dieser Einwanderer in Texas, Ohio, Wisconsin – und manche von ihnen wissen noch, wo ihre Großeltern herkamen. Laura Linney, eine der bekanntesten Schauspielerinnen der USA, deren Mutter aus Oer-Erkenschwick stammt, spricht fließend Deutsch, weil ihre Mutter es ihr beigebracht hat. Sie ist kein Einzelfall. Es gibt Hunderte solcher Familien.
Die Ausländeranteil, der Anteil der Bevölkerung, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben in Oer-Erkenschwick heute liegt bei über 30 Prozent – vor allem Türken, aber auch Polen, Syrer und andere. Das ist kein Zufall. Die gleiche Dynamik, die vor 100 Jahren Menschen nach Amerika trieb, treibt heute Menschen nach Oer-Erkenschwick: Arbeit, Sicherheit, eine neue Chance. Die Stadt hat sich von einer Bergbaugemeinde zu einem Ort der Vielfalt gewandelt – und das spiegelt sich in der Geschichte der Fremdbevölkerung USA wider. Wer in Amerika deutsche Wurzeln hat, könnte genauso gut aus Oer-Erkenschwick kommen wie aus Berlin. Es geht nicht um die Größe des Ortes, sondern um die Menschen, die ihn verlassen haben. Und genau das findest du in den Artikeln unten: Geschichten von Familien, die über den Atlantik zogen, von Nachkommen, die zurückkehrten, und von einem kleinen Ort, der weit mehr Einfluss hatte, als die Karte jemals zeigt.
Im Jahr 2025 leben fast 48 Millionen Ausländer in den USA - das sind 14,3% der Bevölkerung. Die meisten kommen aus Mexiko, Indien und China. Sie prägen Wirtschaft, Kultur und Demografie des Landes.
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