Die Schulausgangsschrift, oft kurz SAS genannt, begegnet dir vor allem in der Grundschule. Sie wurde extra dafür entwickelt, dass Kinder leichter schreiben lernen können. Anders als bei der Druckschrift, bei der einzelne Buchstaben stehen, verbindet die Schulausgangsschrift die Buchstaben flüssig – das macht das Schreiben schneller und sieht oft schöner aus. Aber warum wurde ausgerechnet diese Form der Schreibschrift so beliebt und was macht sie besonders?
Ganz einfach: Die SAS wurde in den 1960er-Jahren in Deutschland speziell für den Schulgebrauch entworfen. Sie will eine kleine Brücke schlagen: Einerseits soll sie für Kinder gut lesbar sein, andererseits sollen sie durch das Verbinden der Buchstaben lernen, flüssiger und schneller zu schreiben. Viele Lehrerinnen und Lehrer schätzen sie deshalb sehr, denn mit ihr gelingt der Übergang von der ersten Druckschrift zum Schreiben mit Verbundschrift meist besser.
Wenn du gerade dabei bist, die Schulausgangsschrift zu lernen – vielleicht für dein eigenes Kind oder im Lehrerberuf – gibt es ein paar Tipps, die den Start erleichtern. Zuerst ist es wichtig, die einzelnen Buchstaben gut kennen zu lernen. Die Formen sind oft leicht anders als bei der normalen Druckschrift, zum Beispiel bei "b" oder "f". Am besten übst du regelmäßig kurze Wörter, die aus Buchstaben bestehen, die wenig ähnlich aussehen. So steigt das Vertrauen in die neuen Bewegungen.
Was viele nicht wissen: Bei der SAS gibt es vordefinierte Verbinder, also die Striche, welche die Buchstaben verbinden. Diese sind so gestaltet, dass die Hand möglichst wenig angehoben werden muss. Das bedeutet weniger Unterbrechungen beim Schreiben und ein schönerer Schreibfluss. Am Anfang kann man diese Verbinder mit Linienpapier oder speziellen Übungsblättern trainieren. Auch Schreibhefte für die Grundschule sind meist genau darauf abgestimmt.
Heutzutage nutzen nicht mehr alle Schulen in Nordrhein-Westfalen oder Deutschland die Schulausgangsschrift. Es gibt verschiedene Alternativen wie die Vereinfachte Ausgangsschrift oder die Lateinische Ausgangsschrift. Einige Schulen erlauben sogar, dass die Kinder selbst entscheiden, welche Handschrift ihnen besser liegt. Trotzdem bleibt die SAS besonders in vielen norddeutschen Bundesländern eine beliebte Wahl.
Am Ende zählt, dass die Kinder eine Schreibschrift finden, mit der sie gut zurechtkommen und die ihre Handschrift lesbar und schön macht. Das kann sich dann auch positiv auf die Motivation auswirken, weiter zu üben und regelmäßig zu schreiben – egal, ob für den Schulalltag, Notizen oder kreative Texte.
Wenn du mehr über die verschiedenen Schriften und ihre Geschichte erfahren möchtest, schau gerne bei unseren anderen Beiträgen vorbei. Die Welt der Handschriften ist vielfältig und spannend!
Welche Schrift lernen Grundschüler in NRW? Dieser Artikel beleuchtet, mit welcher Schrift Erstklässler aktuell starten, wie sich die Lehrpläne entwickelt haben und welche Varianten es wirklich gibt. Dazu gibt's zahlreiche Praxistipps für Eltern, die ihr Kind beim Erlernen der Handschrift unterstützen wollen.
Details +