Schon mal durch ein Wohnungsportal gescrollt und gestaunt, wie unterschiedlich Wohnungen beschrieben werden? Hier eine Loftwohnung mit meterhohen Decken, da ein Penthouse mit Dachterrasse, dann wieder ein ganz normales "Wohntraum auf 180 Quadratmetern". Dabei fragt man sich, wie nennt man eigentlich eine *sehr große Wohnung* wirklich korrekt? Und was zählt überhaupt dazu? Fakt ist, die Begriffe sind manchmal ganz schön verwirrend – und Immobilienmakler geben sich gerne kreativ. Es gibt aber klare Unterschiede und ein paar coole Geschichten, wo die Begriffe eigentlich herkommen.
Wohnungen in Deutschland sind durchschnittlich um die 90 Quadratmeter groß – ein Wert, der vor allem in Großstädten schon ganz schick klingt. Doch manche Wohnungen sprengen selbst großzügige Vorstellungen und bieten 150, 200 oder sogar 400 Quadratmeter und mehr. Wie misst man das eigentlich? Entscheidend ist erst mal die Wohnfläche. Dazu zählen alle bewohnbaren Räume, nicht unbedingt Keller, Dachboden oder Balkon (letzterer meist nur anteilig). In Neubauten ab 120 Quadratmetern spricht man oft schon von einer sehr großen Wohnung.
Laut Statistischem Bundesamt lag die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf 2024 bei etwa 47 Quadratmetern. Familienhaushalte wohnen im Schnitt zwar größer, doch alles ab ca. 140 oder 150 Quadratmeter für eine Einzelwohnung gilt hierzulande als richtig groß. In der Immobilienbranche ist aber nicht nur das Maßband wichtig, sondern auch der Stil. Riesige Altbauwohnungen mit Stuck und Flügeltüren in Berlin oder Hamburg heißen oft "Altbau-Großwohnung" – ein Begriff, der nur selten offiziell genutzt wird, eher im Immobilienjargon. In Hochglanz-Exposés tauchen dagegen Begriffe wie "Penthouse", "Loft" oder sogar "Townhouse" auf, obwohl sie jeweils etwas Unterschiedliches meinen.
Und wie sieht es in anderen Ländern aus? In den USA beginnen Luxuswohnungen, sogenannte "Luxury Apartments", ab ungefähr 185 Quadratmetern. Wer auf den Seiten internationaler Makler nach "Large Apartments" sucht, findet auch mal Wohnungen mit über 1.000 Quadratmetern – so eines hat etwa Bill Gates in New York.
Nicht zu vergessen: Größe allein macht noch nicht glücklich. Der Markt für übergroße Wohnungen ist viel kleiner. Wer umzieht, merkt schnell, dass XXL-Fläche auch XXL-Kosten bedeutet – von Miete bis Heizung. Trotzdem bleibt der Traum von der großen Wohnung etwas Magisches. Spannend ist übrigens, dass laut einer Studie von Immowelt aus dem Jahr 2023 die Nachfrage nach großen Wohnungen über 120 Quadratmeter in Ballungsräumen trotz steigender Preise um knapp 20% gestiegen ist. Vielleicht liegt das daran, dass Homeoffice und Familienzeit mehr Platz brauchen.
Hier mal ein kleiner Überblick, welche Wohnungsgrößen wie oft auf dem Markt angeboten werden – Zahlen von 2024 aus den größten deutschen Städten:
Wohnungsgröße | Anteil am Angebot (%) |
---|---|
unter 60 m² | 42 |
61 - 90 m² | 29 |
91 - 120 m² | 18 |
über 120 m² | 11 |
Also: Richtige Großwohnungen sind selten und heiß begehrt. Ihr Name hängt aber sehr davon ab, wo und wie du suchst.
Jetzt wird es spannend: Es gibt richtig viele Begriffe für große Wohnungen, die oft für ganz unterschiedliche Wohnformen stehen. Am bekanntesten sind "Loft" und "Penthouse" – Zeit, mal die Unterschiede klarzumachen.
Ein "Loft" ist von der Definition her ursprünglich eine ehemalige Fabrikhalle oder Lagerfläche, die zu einer Wohnung umfunktioniert wurde. Glaubst du, dass Lofts immer riesig sein müssen? Meistens ja: Sie bieten offene Grundrisse, hohe Decken (oft über 4 Meter), keine klassischen Zimmertrennungen, sondern viel "offener Raum". Lofts sind vor allem in alten Industriegebieten oder coolen Altbauvierteln angesagt. In Städten wie Berlin, Hamburg oder Leipzig ist die Nachfrage riesig. Die Preise übrigens auch. Ein echtes Loft mit 170 Quadratmetern kann locker 4.000 Euro Kaltmiete pro Monat kosten!
Penthouses sind dagegen etwas für echte Skyline-Fans. Ein Penthouse ist eine Wohnung auf dem obersten Stockwerk eines Hauses, meist mit umlaufender Terrasse. Oft sind sie sehr groß, manchmal über zwei Etagen gebaut, doch nicht jede große Wohnung ganz oben ist automatisch ein Penthouse. Der Zugang zum *Penthouse* ist meist exklusiv, die Aussicht unschlagbar – aber das schlägt sich natürlich im Preis nieder. Fun Fact: Das wohl teuerste Penthouse Deutschlands wurde 2023 in München für rund 40 Millionen Euro verkauft! Es hatte über 600 Quadratmeter Wohnfläche und einen eigenen Aufzug.
Dann gibt's noch den Begriff "Maisonette" – das sind Wohnungen, die sich über zwei oder mehr Etagen ziehen, aber intern (ohne Hausflur) verbunden sind. Klar braucht man dafür ordentlich Platz. Maisonettes gehen oft ab etwa 100 Quadratmetern los, große Exemplare sind 200, 300 oder noch mehr Quadratmeter groß. Oft findest du diese Wohnungen im Dachbereich von Altbauten oder in schicken Neubauten mit Galerie.
Auch interessant: In Frankreich oder der Schweiz gibt es für besonders große Stadtwohnungen den Begriff "Appartement de luxe" oder einfach "Appartement familial". Im deutschen Sprachraum taucht für extragroße Luxuswohnungen manchmal "Großwohnung" oder "Wohnung mit gehobener Ausstattung" auf – oft eine "4-Zimmer-Wohnung ab 150 m²".
Wichtig zu wissen ist: Die Begriffe Loft, Penthouse, Maisonette sind nicht geschützt. Makler benutzen sie manchmal freizügig, auch für Wohnungen, die damit nur halb so viel zu tun haben. Ein Angebot als Loft beworben – und am Ende ist es nur ein Apartment ohne Trennwände im Neubau. Ein echtes Loft erkennst du immer an alten Elementen: Stahlträger, Ziegelwände, eine offene Küche, Industriefenster. Ein echtes Penthouse sitzt wirklich ganz oben, hat Außenflächen und keine Nachbarwohnung mehr über sich.
Kurz: große wohnung bezeichnet keine feste Wohnform, sondern beschreibt einfach — logisch — die Größe. Wer tiefer einsteigen will, schaut auf die feinen Unterschiede der Begriffe.
Der Immobilien-Experte Fabian Nerlich sagt dazu:
„Die genaue Bezeichnung einer großen Wohnung hängt immer vom Grundriss, der Lage im Haus und der Historie des Gebäudes ab. Für Makler ist es ein Verkaufsargument, doch am Ende zählt, wie die Wohnung wirklich geschnitten ist und ob sie dem Lebensstil entspricht.“
Ganz klar: Lass dich nicht allein vom schicken Namen überzeugen. Schau dir Grundriss, Baujahr und Besonderheiten genau an. Große Wohnungen gibt's nicht nur im Luxussegment – manchmal versteckt sich eine echte Perle im Altbau auf 150 Quadratmetern ohne fancy Namen, aber mit vier Meter hohen Decken und knarzenden Dielen.
Der Traum vom riesigen Wohnraum klingt verdammt gut – aber was musst du beachten, wenn du wirklich auf der Jagd nach einer XXL-Wohnung bist? Erst mal musst du wissen, dass große Wohnungen selten frei werden. Viele bleiben Jahrzehnte in Familienbesitz oder werden gar nicht erst öffentlich angeboten. Heißt: Kontakte spielen eine riesige Rolle. Sprich mit Nachbarn, schreibe direkt Hausverwaltungen an und durchstöbere die Kleinanzeigen. So landet manchmal ein echter Glücksgriff auf deinem Radar, bevor die Masse davon erfährt.
Zweiter Punkt: Die Kosten. Neben der Kaltmiete schlagen bei Großwohnungen Nebenkosten oft noch viel härter rein. Heizung, Strom, Reinigung, manchmal zwei oder mehr Badezimmer – da kommt was zusammen. Die meisten Makler rechnen mit 3 bis 4 Euro Nebenkosten pro Quadratmeter und Monat. Heißt auf 200 Quadratmetern locker mal 600 bis 800 Euro extra – und das ist noch ohne Hausmeisterservice oder Concierge. Plane das unbedingt ein, sonst wirst du beim Einzug schlucken. Große Wohnungen brauchen übrigens auch mehr Möbel, größere Teppiche, längere Vorhänge und ein bisschen mehr Liebe bei der Reinigung.
Ein unterschätztes Thema: Energieeffizienz. Altbau-Lofts sehen beeindruckend aus, können aber echte Energieschleudern sein. Fenster aus den 20ern und dicke Wände – traumhaft charmant, aber schlecht für den Geldbeutel bei den Heizkosten. Schicke Penthouses in neuen Häusern punkten oft mit Fußbodenheizung, Solaranlage und Dreifachverglasung. Vor dem Unterschreiben lohnt sich ein Check beim Energieausweis, gerade seit die Preise für Gas und Strom rasant steigen.
Auch beim Thema Einrichtung wollen große Wohnungen anders behandelt werden. Kleine Nischen und Raumecken verlangen kreative Lösungen. Wer will schon 40 Quadratmeter leeren Flur? Viele setzen auf flexible Einbaumöbel, große Teppiche und Raumteiler. Pflanzenliebhaber haben es natürlich leicht: Endlich genug Platz für Monsteras, Palmen und Co.
Und dann ist da noch der Hund, Max übrigens genießt jede freie Ecke. Große Wohnungen sind für Haustiere ein Traum – klar, da haben alle genug Platz zum Toben. Denk aber dran: Mehr Fläche heißt auch mehr Verantwortung. Einmal mit dem Staubsauger durch 200 Quadratmeter? Da kann man schon ins Schwitzen kommen.
Wer lieber Eigentum sucht, muss tiefer in die Tasche greifen. Der Quadratmeterpreis steigt in beliebten Lagen schnell ins Unermessliche. 2025 lag der Durchschnittspreis für große Wohnungen (ab 150 m²) in München bei etwa 10.800 Euro pro Quadratmeter, in Frankfurt oder Hamburg immerhin noch rund 7.500 Euro. Tipp: In Randlagen oder auf dem Land gibt es deutlich günstigere XXL-Wohnungen – oft sogar mit eigenem Garten oder Terrasse.
Und zum Schluss ein besonderer Trick: Vergleiche beim Suchen nicht nur nach Quadratmetern, sondern auch nach dem Grundriss. Lieber 150 gut geschnittene Quadratmeter als 200 verschwenderische mit endlosen Fluren. Wer Großraum liebt, sollte auf hohe Decken achten; wer Wellness zu Hause will, sucht nach Bad en suite oder eigener Sauna. Und eins ist sicher: Wenn du dich erstmal an den Platz gewöhnt hast, willst du nie mehr zurück.
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